6/2025 folgreichem Abschluss danach bei einer Versicherung als Kontoristin. Nach ihrer Heirat 1951 und mit dem ersten Kind änderte sich vieles. Dem folgten bis 1964 fünf weitere. Doch bald war sie mit ihren drei Mädchen und drei Jungen allein. „Mein Mann hat die Geburt unseres letzten Kindes nicht mehr erlebt. Mit 36 Jahren ist er einem plötzlichen Herztod erlegen.“ Was nun? Fragen über Fragen, die sich auftaten. Da halfen der jungen Witwe beeindruckender Lebensmut, Pragmatismus und ihre Entscheidungsfreudigkeit. „Und auch meine kaufmännische Ausbildung. Denn ich musste mich nun auch um eine Hausverwaltung kümmern. Zudem war unser Zuhause auch immer offen für andere Kinder. Wohltuend war außerdem, dass die Kontakte zu früheren Mitschülern der Herschelschule, die mein verstorbener Mann gepflegt hatte, nicht abbrachen.“ Daraus, und als die Kinder längst aus dem Haus waren, ergaben sich neue Aufgaben und Fügungen: die Betreuung von Enkeln und der Kontakt zu einer Seniorengruppe. Bald war Hannelore Wild damit betraut, eine Kegelgruppe aufzubauen und Ausflüge zu planen. „Die verschiedensten Dinge zu organisieren, war ja für mich jahrelang gelebter Alltag.“ Dabei lernte die umtriebige Seniorin Ende 1990 ihren Lebensgefährten kennen. „Wir haben uns langsam angenähert“, erzählt sie rückblickend ein wenig verschmitzt, „denn Alfred war anfangs meine Entscheidungsfreudigkeit und Selbständigkeit als Frau nicht so ganz vertraut. Wir haben dann gemeinsam schöne Jahre verEinblicke Daniel Koch 7
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