6/2025 Bemerkenswert Inge Martensens 100. Geburtstag steht bevor. Ein Jubiläum, das nicht ganz so gewöhnlich ist. Noch viel ungewöhnlicher ist der Plan dazu. Die Jubilarin, die auf der beschaulichen nordfriesischen Insel Föhr lebt, beschließt einen Ausflug übers Wasser. Aber nicht etwa aufs Festland, sondern über den großen Teich. Mit ihrer Urenkelin Swantje besteigt sie ein Schiff nach New York. Größer könnte der Kontrast der Lebenswelten nicht sein. Genau darum geht es in Janne Mommsens Roman „Das Licht in den Wellen“ – auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Inge möchte, dass Swantje ihren eigenen Weg findet. Sie selbst will endlich Frieden schließen mit dem, was sie in ihrem langen Leben erlebt hat und als Geheimnis für sich behielt. Während der Überfahrt erzählt Inge von einem schillernden Leben zwischen zwei Welten: der kleinen Insel in der rauen Nordsee und dem pulsierenden Manhattan. Dahin wanderte die Föhrer Bauerntochter als junge Frau aus. Dass sie einmal mit ihrem „Magic potato salad“ in New York Manhattan erobern und John F. Kennedy bewirten würde, wäre ihr bei der Überfahrt vor vielen Jahren nicht in den Sinn gekommen. Damals ahnte sie noch nicht, dass das Schicksal ihre Welt bald erneut auf den Kopf stellen würde. Bestsellerautor Janne Mommsen beschreibt in ihrem Buch ein faszinierendes Frauenleben, das von Mut, Entscheidungsfreude und dem festen Willen, den eigenen Weg zu gehen, erzählt. Zur Sprache kommt aber auch das Bedauern von Verpasstem. So umreißt das Buch eine spannende Familiengeschichte über Generationen hinweg. Das Licht in den Wellen 30 Constanze Wolf
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